
Wird Gesundheitspersonal bald überflüssig?
Die technologische Entwicklung, insbesondere im Bereich der humanoiden Robotik nimmt geradezu ein atemberaubendes Tempo auf. Was heute noch nach Science-Fiction klingt wird morgen vielleicht schon zur gelebten Realität, auch im Gesundheitswesen.
Schlagzeilen wie: "Robotik - die dritte Welle der künstlichen Intelligenz?" oder "Roboter mit künstlichen Organen - Zukunft der Robotik?" lassen aufhorchen.
Was einst als ferne Vision galt und als Spinnerei abgetan wurde, rückt zunehmend in greifbare Nähe. Maschinenmenschen, welche autonom agieren und situativ die richtigen Entscheide treffen, könnten schon bald im Alltag zum Einsatz kommen.
Solche menschenähnliche Systeme würden nicht nur mechanisch assistieren sondern mit künstlichen Muskeln, Sensorik und lernfähiger Software ausgestattet gezielt dort unterstützen, wo menschliche Ressourcen fehlen, insbesondere in der Pflege und Betreuung.
Besonders Länder wie Japan oder auch die Schweiz stehen vor ähnlichen demografischen Herausforderungen. Die Gesellschaft altert, Pflegekräfte sind knapp, die Kosten steigen. Daran werden wir jedes Jahr schmerzlich erinnert, wenn im Herbst die Krankenkassenprämien für das kommende Jahr bekannt gegeben werden.
Es liegt nahe, dass Roboter hier einspringen könnten und in ersten Pilotprojekten tun sie das bereits. Doch was bedeutet dies für Ärzte, Pflegende, Therapeuten? Stehen wir am Anfang einer Revolution oder am Abgrund eines ethischen Dilemmas?
Die Vorstellung, dass uns bald humanoide Roboter pflegen, die Hand reichen oder sogar eigenständig Schlüsse ziehen und Entscheidungen treffen, ist für mich nicht sonderlich fortschrittlich, sondern fragwürdig.
Trotz aller technischer Errungenschaften darf eines nicht vergessen gehen. Der Mensch steht im Zentrum. Die Interaktion mit Maschinen mag in gewissen Bereichen unterstützend sein, doch sie darf nie das menschliche Miteinander ersetzen. Roboter können bei schweren körperlichen Verrichtungen, Lagerung oder Mobilisierung von Patienten wertvolle Hilfe leisten, aber immer unter der Aufsicht und Verantwortung von Fachpersonen. Eine autonome, losgelöste Pflege von Menschen ist weder wünschenswert noch mit einem ganzheitlichen Menschenbild vereinbar.