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Sich über seine Bedürfnisse im Klaren sein

Die Vielfalt an ambulanten und stationären Betreuungsangeboten überfordert oftmals Betroffene sowie deren Angehörige. Umso wichtiger ist ein strukturiertes Vorgehen, um im Einzelfall eine individuelle, nachhaltige Lösung zu finden.

Sich seiner Bedürfnisse bewusst sein und diese seinem Umfeld kundtun. Dies könnte die treffende Quintessenz des nachfolgenden Beitrages sein. Die Frage nach der optimalen Betreuungsform im Alter, wenn es ohne fremde Hilfe zu Hause nicht mehr geht, entzieht sich einer pauschalen Antwort. Etliche Faktoren beeinflussen letztendlich die Wahl.

Welches ist die beste Betreuungsform im Alter, wenn es zu Hause alleine nicht mehr geht? Hole ich mir eine umfassende Betreuung und Pflege nach Hause oder ist ein Einzug in ein Pflegeheim die Lösung? So oder ähnlich werden wir im Alltag mit Fragen konfrontiert. Die beste Lösung hierzu gibt es nicht. Eine pauschale Antwort greift zu kurz. Entscheidend ist der individuelle Bedarf an Pflege und Betreuung, persönliche Präferenzen sowie die Lebensumstände. Nachfolgende Fragen können Interessierten eine Orientierungshilfe sein:

  • Ist ein Leben ohne Unterstützung und Hilfe zu Hause aufgrund körperlicher oder kognitiver Einschränkungen bald nicht mehr oder nur noch begrenzt möglich?
  • Sind ambulante, punktuelle Spitexleistungen mit oder ohne Familien-/ und Nachbarschaftshilfe ausgeschöpft oder nicht praktikabel?
  • Lassen die Wohnsituation und die finanziellen Umstände des Betroffenen die Möglichkeit zu eine Betreuungsperson in den eigenen vier Wänden aufzunehmen? Ist die Bereitschaft vorhanden einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und zwar mit der bewussten Wahl eines Pflegeheims?

Eine umfassende Pflege und Betreuung zu Hause kann eine Lösung sein, wenn kein Heimaufenthalt gewünscht wird. Liebgewonnene Gewohnheiten können so beibehalten werden, dies trotz gesundheitlichen Einschränkungen. Unabdingbar ist dabei die Durchführung einer Bedarfsanalyse. Diese bieten wir erstmalig kostenlos an. Der dabei ermittelte Bedarf an Pflege und Betreuung bildet die Grundlage für eine Pflegeplanung. Die Besichtigung vor Ort der Wohnung sowie das gemeinsame Gespräch gibt uns einen guten Einblick in die Lebenssituation des Patienten sowie dessen Umfeld.

Wenn das Leben sich schlagartig ändert, weil die Gesundheit nicht mehr mitspielt, muss auf Biegen und Brechen eine Lösung her, koste es, was es wolle. Bei solchen "Hauruck-Übungen" bleiben individuell angepasste Lösungen nur mit Glück nicht auf der Strecke. Hierzu ein Beispiel aus unserem Praxisalltag.

Ein alleinstehender 78-jähriger verwitweter Mann wohnt seit einiger Zeit in einer 3 1/2-Zimmer Wohnung. Dank Hilfe der lokalen Spitex, welche wöchentlich die Grundreinigung des Haushaltes für ihn erledigt, fühlt sich der Herr sehr wohl. Er leidet seit geraumer Zeit an Osteoporose und das Gehen bereitet ihm zusehends Mühe. Eines Tages nahmen Nachbarn ein merkwürdiges Klopfen wahr. Es wurde rasch klar, dass etwas nicht in Ordnung ist und der alte Herr von nebenan dringend Hilfe benötigt. Seit Stunden lag er hilflos in seiner Wohnung.

Der angeforderte Rettungsdienst war rasch zur Stelle. Im Spital wurde die Verdachtsdiagnose eines Oberschenkelhalsbruches leider bestätigt. Der operative Eingriff erfolge ohne zeitlichen Verzug. Die Nachbehandlung sowie die anschliessende Rehabilitation erforderte viel Geduld. Seine sozialen Kontakte waren nicht sehr ausgeprägt. Sein Wunsch, so lange wie möglich in seiner gemütlichen Wohnung zu leben kannte ausser ihm niemand.

Es war eher dem Zufall zu verdanken, dass sein Wunsch nach Rückkehr in sein trautes Heim in Erfüllung ging. Eine Mitarbeitende der Patientenberatung im Spital kannte unser Angebot. Sie wies den Herrn anlässlich des Patientenberatungsgespräches auf diese Möglichkeit hin.

Er freute sich sehr, demnächst wieder mit der notwendigen Unterstützung unsererseits in seiner behaglichen Wohnung zu sein.